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Lia Börsch

Lia Börsch

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Professur für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte

Historisches Seminar

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Rempartstr. 15 - KG IV

79085 Freiburg

 E-Mail:

 

 

Wissenschaftlicher Werdegang

 

Seit 2022

Seit 2022 Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt „Visueller Aktivismus. Das bildpolitische Handeln westlicher Nichtregierungsorganisationen und Fotojournalisten zwischen den 1960er und den 1990er Jahren“; Finanziert durch die Fritz-Thyssen-Stiftung 

2021-2022 Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin an der Professur für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte (Prof. Dr. Jan Eckel) an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Seit 2020

Promotion an der Professur für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte (Prof. Dr. Jan Eckel) an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen 

2019

Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunsthistorisches Institut in Florenz - Max-Planck-Institut in der MINERVA Research Group „Nomos der Bilder. Manifestation und Ikonologie des Rechts“ 

2017 - 2018

Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Arbeitsbereich für Minderheitengeschichte und Bürgerrechte in Europa des Lehrstuhls für Zeitgeschichte an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

2016

Mitarbeit im wissenschaftlichen Bereich des Frankreich-Programmes der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V. in Berlin

2014 - 2017

Deutsch-französisches Masterstudium der Geschichtswissenschaften an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und der École des hautes études en sciences sociales Paris
Masterarbeit: Die französische Liga für Menschenrechte in der Nachkriegszeit (1947–1953). Médiation et conciliation pour la Paix et les droits de l’Homme.

2013 - 2014

Studentische Hilfskraft bei der Max-Planck-Stiftung für Internationalen Frieden und Rechtsstaatlichkeit in Heidelberg

Februar - Juli 2013

Studentische Hilfskraft am Deutschen Historischen Institut Paris

2010 - 2014

Bachelorstudium der Geschichts- und Politikwissenschaften an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, der Université Paris-Sorbonne IV und dem Institut Catholique de Paris
Bachelorarbeit: Deutschlands und Frankreichs europapolitische Initiative vom 18. April 1990.

 

Stipendien und Auszeichnungen

 

März 2022  Doctoral Fellow am Deutschen Historischen Institut in Washington, D.C.
Mai - Juni 2016 Resident-Stipendiatin des Deutschen Historischen Instituts Paris zur Förderung von M.A.-Abschlussarbeiten 
September 2015

Stipendium des Deutschen Historischen Instituts Rom (Romkurs)

2014 - 2015 Mobilitätsstipendium der Deutsch-Französischen Hochschule
2014 DAAD-Stipendium für ein Auslandspraktikum in der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der UNESCO Paris
2012 - 2013 ERASMUS-Stipendium
2009 Medaille der Bürgermeister Kellinghusen-Stiftung für die Abiturleistung im Fach Geschichte an der Gelehrtenschule des Johanneums Hamburg (Thema: “Otto von Bismarcks Sozialgesetze”)

 

Mitgliedschaften

 

  • Co-Sprecherin der Graduierten Gruppe des Connecticut/Baden-Württemberg Human Rights Research Consortium (https://hrrc.bwgermany.uconn.edu).
  • Zweite Vorsitzende: HEIPAR – Freund*innen und Ehemalige des deutsch-französischen Master- und Doktorandenprogramms in Geschichtswissenschaften Paris-Heidelberg e.V.
  • Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands e.V.
  • Junge DGAP – Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V.

 

Forschung

 

Aktuelle Projekte 

(English version below)

Dissertationsprojekt:

Visueller Aktivismus. Das bildpolitische Handeln westlicher Nichtregierungsorganisationen und Fotojournalisten zwischen den 1960er und den 1990er Jahren

Betreuer: Prof. Dr. Jan Eckel

 

Zwischen den späten 1960er-Jahren und dem Ende der 1990er-Jahre vollzog sich ein tiefgreifender Wandel der politischen Handlungsformen im zivilgesellschaftlichen Engagement westlicher Länder. Aus einer zunehmend engen Verflechtung zwischen Nichtregierungsorganisationen und Fotojournalistinnen und -journalisten entstand ein beide Gruppen verbindendes Feld des visuellen Aktivismus. Dieser Prozess speiste sich aus einem neuen aktionistischen, auf die konkret erfahrbare Weltveränderung abzielenden Selbstverständnis, in das sich empathische Hoffnungen auf die politische Wirkmacht von Fotografie mischten.

Der bildpolitische Aktivismus, in dem sich diese Impulse niederschlugen, prägte die Unternehmungen von Nicht­regierungsorganisationen auf vielfältige Weise: Er beeinflusste ihren Verände­rungsanspruch, ihre institutionellen Strukturen und Ope­rationsweisen, ihre politischen Botschaften und ihre öf­fentliche Ausstrahlung. Eine lineare Entwicklung hin zu einer automatisch größeren Umsetzungskraft ihrer gesellschaftlichen Anliegen ergab sich hieraus allerdings nicht. Die Fol­gen waren ambivalenter, da sich die intendierten Effekte visuell gestützter Kampagnen nicht immer ein­stellten und sich eine wachsende öffentliche Kritik an den alarmistischen und reduktionis­tischen Wirkungen des Einsatzes visueller Medien gel­tend machte. Auf diese Weise bildeten sich spannungs­reiche und vieldeutige Formen eines stark von Visualität geprägten nichtstaatlichen Handelns heraus, die bis heute charakteristisch scheinen.

Im Rahmen des Projekts werden die Bedingungen, Prozesse und Effekte dieses Wandels anhand dreier der für die Entwicklungen entscheidenden Nichtregierungsorganisationen, Amnesty International, Greenpeace und den Médecins sans frontières, sowie der weniger prominenten Orga­nisation Zero Population Growth und Tä­tigkeiten zentraler Vertreter und Vertreterinnen eines „aktivistischen“ Fotojournalismus untersucht. Dabei werden u. a. die institutionellen Bedingungen der Bildpro­duktion in den Organisationen sowie interne Debatten über die Bildverwendung, Auswahlprozesse von Bildern und Entwicklungen visueller Strategien in den Blick ge­nommen und die Bildinhalte mit Hilfe ikonographischer Analysen und kunsthistorischer Ansätze der Bildwir­kungsforschung untersucht. Das Projekt strebt somit einen Beitrag zur Geschichte internationaler Nicht­regierungsorganisationen in der zweiten Jahrhundert­hälfte, zur Geschichte des Fotojournalismus und zur Diskussion über Deutungen und Periodisierungsmöglich­keiten der jüngsten Zeitgeschichte an.

 

PhD Project 

Visual Activism. Western Non-Governmental Organizations and Photojournalists between the 1960s and the 1990s

Advisor: Prof. Dr. Jan Eckel

 

Between the late 1960s and the end of the 1980s, a decisive change in the political culture of civic political engagement took place. An increasingly close intertwining of visual and political activism gave rise to a field of visual activism that linked photographers and NGOs. This change was fed by NGOs' hopes for the power of photography as a political medium and by a parallel development of photojournalists' increasingly political self-image. The project examines the conditions, processes, and effects of this change on the basis of three of the NGOs that were decisive for the developments, Amnesty International, Greenpeace and Médecins sans frontières, as well as on particularly central actors in photojournalism. It thus contributes to the history of NGOs in the second half of the century, to the history of photojournalism, and to contemporary historical research on the 1970s and 1980s.

 

 

Publikationen und Vorträge

 

 Aufsätze

  • Image Activists. Building Structures, Arguing with Images and Cooperating with Media Actors at Amnesty International 1975-1985, in: Möckel, Benjamin/Michael Homberg (Hgg.), Human Rights and Technological Change. Conflicts and Convergences since the 1950s, Göttingen 2022, S. 230-253.

  • Die Solidarisierungskampagne der Deutschen Liga für Menschenrechte für Carl von Ossietzky. Zivilgesellschaftliches Engagement in der späten Weimarer Republik, in: Schulz, Matthias/Catherine Maurer/Emmanuel Droit (Hgg.), Solidarität denken und praktizieren. Frankreich, Deutschland, Europa und die Welt im 19. und 20. Jahrhundert, (Schriftenreihe des deutsch-französischen Historikerkomitees), Stuttgart (im Erscheinen). 
  • Erklärung der Französischen Liga für Menschenrechte (1936), in Stahl, Daniel (Hg.), Quellen zur Geschichte der Menschenrechte. Kommentierte Schlüsseltexte, (Schriftenreihe Menschenrechte im 20. Jahrhundert Bd. 7), Göttingen 2021, S. 15-34.

  • Zwischen den Fronten. Die Französische Liga für Menschenrechte zu Beginn des Ost-West-Konflikts, in: Hofmann, Birgit (Hg.), Menschenrecht als Nachricht. Medien, Öffentlichkeit und Moral seit dem 19. Jahrhundert, Frankfurt am Main/New York 2020, S.213-244.

  • Die Menschenrechtserklärung der französischen Liga für Menschenrechte von 1936, in: Quellen zur Geschichte der Menschenrechte, herausgegeben vom Arbeitskreis Menschenrechte im 20. Jahrhundert, April 2019, unter: https://www.geschichte-menschenrechte.de/menschenrechtserklaerung-der-franzoesischen-liga/.

  • En Marche pour l’Europe? Wahlbeobachtungen in Paris, in: Zeitgeschichte-online (5/2017), unter:               http://www.zeitgeschichte-online.de/kommentar/en-marche-pour-leurope.

  • Frankreichs Arbeitsmarktreform, in: Fünf Fragen (05/2016), hrsg. v. Deutsche Gesellschaft für Auswärtige online Politik e.V., unter: https://dgap.org/de/forschung/publikationen/frankreichs-arbeitsmarktreform?fbclid=IwAR1LTB2QOGiozRSSRw9iFKG7d2auqK7luYYX59_ZWrifa0WLL7Z5hwwFkOg

 

 Vorträge

  • „Visueller Aktivismus. Das bildpolitische Handeln westlicher Nichtregierungsorganisationen und Fotojournalisten zwischen den 1960er und den 1990er Jahren“, Workshop “Cold War Studies”, Berliner Kolleg Kalter Krieg, 22.-23.3.2023.
  • „Bildaktivisten. Das Bildhandeln westlicher Nichtregierungsorganisationen seit den 1960er Jahren“, Süddeutsches Kolloquium für Zeitgeschichte, 17.06.2022.
  • "NGO Photography in the 1980s. The Example of Amnesty International", Konferenz „Opferbilder“. The visualisation of victimhood after 1945, European Studies Center - St. Antony’s College Oxford, 13.05.2022. 
  • „The Ambivalence of Human Rights and the Question of Visuality“, together with Prof. Carolin Behrmann (Uni Bochum), International Conference organized by the Minerva Research Group „The Nomos of Images“ in collaboration with the European University Institute, "Envisioning Human Rights. How to claim the Commong (Good)“, Kunsthistorisches Institut in Florenz, 16.12.2019. 
  • „Discourse and the Organisation of Images at Amnesty International 1975-1985. Building Structures, Argumenting with Images and Cooperating with Media Actors”, Konferenz des Historischen Instituts der Universität zu Köln/Arbeitskreis “Menschenrechte im 20. Jahrhundert” der Fritz-Thyssen-Stiftung, “Human Rights and Technological Change: Conflicts and Convergences since the 1950s”, 19.-20.09.2019. 
  • Städtebauliche Veränderungen und kulturelles Leben in Florenz um 1900“, Internationaler Studienkurs „Ways of Seeing Florence“, Kunsthistorisches Institut Florenz/Warburg Institute London/BMBF Forschungsprojekt „Bilderfahrzeuge. Aby Warburg’s Legacy and the Future of Iconology“, Kunsthistorisches Institut in Florenz, 23.-29.09.2019. 
  • „Protest gegen das Weltbühnenurteil. Die internationale Solidarisierungskampagne der Deutschen Liga für Menschenrechte für Carl von Ossietzky“, Kolloquium des Deutsch-französischen Historikerkomitees „Solidarität denken und praktizieren: Frankreich, Deutschland, Europa und die Welt im 19. und 20. Jahrhundert“, Maison Interuniversitaire des Sciences de l’Homme Alsace-Straßburg, 11.-13.10.2018.
  • „Die französische Liga für Menschenrechte in der Nachkriegszeit (1947-1953)“, IWH-Symposium „Medialität der Menschenrechte. Geschichte und Genese der Menschenrechtsidee als öffentliche Angelegenheit in Europa seit dem 19. Jahrhundert“, Internationales Wissenschaftsforum Heidelberg, 8.-10.06.2017.
  • „Des débats aux nouvelles formes d'engagement: la Ligue française des droits de l'homme après la Seconde Guerre mondiale“, Journées d'études de l'Institut historique allemand Paris en coopération avec LabEx EHNE et Saisir l'Europe „Défis internationaux et émergence d'un espace public en Europe depuis les années 1970“, Deutsches Historisches Institut Paris, 9.-10.06.2016.

 

Rezensionen

  • Rezension zu Kevin O’Sullivan, The NGO Moment. The Globalisation of Compassion from Biafra to Live Aid, Cambridge 2021, in: H-Soz-Kult, 14.04.2023, unter: www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-116896.
  • Rezension zu Jan Eckel, Die Ambivalenz des Guten. Menschenrechte in der internationalen Politik seit den 1940ern, Göttingen 2014, in: Francia-Recensio 4 (2017).

 

Lehrveranstaltungen und Konferenzen/Workshops

 

Lehrveranstaltungen

  • Sommersemester 2022: Weltgestalter? NGOs als Akteure in der internationalen Politik seit dem Ende des 19. Jahrhunderts (Übung, Universität Freiburg)
  • Wintersemester 2021/22: Die Welt dokumentieren. Fotojournalismus im 20. Jahrhundert (Übung, Universität Freiburg)
  • Wintersemester 2018/19: Fokus Menschenrechte. Brüche, Konjunkturen und Ambivalenzen in der Menschenrechtsgeschichte (Übung, Universität Heidleberg)
 

 

Konferenzorganisation

  • Zusammen mit Prof. Carolin Behrmann: "Envisioning Human Rights. How to claim the Commong (Good)“, Internationale Konferenz organisiert von der Minerva Research Group „The Nomos of Images“ in in Zusammenarbeit mit dem European University Institute Florenz, Kunsthistorisches Institut - Max-Planck-Institut in Florenz, 16.12.2019.