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Profil der Professur

Die Arbeit der Professur für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte (Prof. Dr. Jan Eckel) zielt darauf ab, die Vorgeschichte unserer Gegenwart thematisch breitgefächert und methodisch vielseitig zu erschließen. Die Zeitgeschichte wird dabei in einem weiten zeitlichen Horizont betrachtet, der zentrale Veränderungsprozesse seit dem späten 19. Jahrhundert umspannt. Dazu gehören der Durchbruch der hochmodernen Gesellschaft um die Jahrhundertwende und der Wandel des Staatensystems im Zeichen des Hochimperialismus; das Zeitalter der Weltkriege und die Formen extremer Gewalt in der ersten Jahrhunderthälfte; die Neuansätze der beiden Nachkriegszeiten, darunter die schwierigen Demokratieexperimente und die neuen Strukturen internationaler governance; und die gesellschaftlichen Aufbrüche der 1960er Jahre. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Zeit seit den 1970er Jahren wie auch auf der jüngsten Zeitgeschichte seit den weltpolitischen Umbrüchen um 1990. Dabei geht es etwa um die Bedeutung neuer globaler Politikfelder wie Menschenrechte, Entwicklung oder Nord-Süd-Beziehungen sowie um Zeitdeutungen und Gesellschaftsdiagnosen wie die Vorstellung einer allumfassenden »Globalisierung«.

In Forschung und Lehre werden prägende politische Problemkonstellationen, Muster des gesellschaftlichen Wandels, kulturelle Praktiken und einflussreiche Denk- und Deutungsformen untersucht. Dabei werden bis heute fortwirkende Prozesse und Strukturen, aber auch Diskontinuitäten und abgebrochene Entwicklungspfade erschlossen und historisch situiert.

Der deutschen Geschichte kommt in den Forschungen und Veranstaltungen der Professur eine große Bedeutung zu. Darin spiegelt sich der hohe Stellenwert, den sie nach wie vor für die gesellschaftliche Selbstvergewisserung besitzt. Gleichwohl wird sie in räumlichen Bezügen untersucht, die über den Rahmen des Nationalstaats hinausreichen: als Teil einer europäischen, transatlantischen und globalen Geschichte sowie in ihren internationalen und transnationalen Verflechtungen.

Laufende Forschungsprojekte widmen sich der Geschichte Deutschlands in der Welt, der Geschichte der internationalen Politik im „langen“ 20. Jahrhundert und der intellectual history im internationalen Kontext.